DR BR 230
DB BR 180
ČSD/ČD BR 371/372
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Aus Prototypen werden Serienlokomotiven
Am 30.07.1987, also ca. zwei Monate vor der ursprünglich im September 1987 geplanten
Auslieferung der Prototypen der BR 230 (DR)und 372 (ČSD), wurden die Fahrleitungen auf den Streckenabschnitten
Schöna - Staatsgrenze (15 kV 16 2/3 Hz) und Staatsgrenze - Děčin (3 kV Gleichstrom) unter Spannung gesetzt.
Somit war das Betätigungsfeld für die Zweisystemlokomotiven geschaffen.
Am 25. Februar 1988 trifft der Prototyp, die 230 001-0 (Škoda-Werksbezeichnung 80E),
in Dresden ein.
Der Prototyp der ČSD, die 372 001-08 (Škoda-Werksbezeichnung 76E), wurde in blauer Farbgebung (ähnlich RAL 5015)
mit einer gelben Bauchbinde und grauem Dach ausgeliefert. Die Lok wurde nach 1990 farblich an die Serienlieferung
angepasst und präsentierte sich fortan in den Farben ČSD-weinrot mit gelber Bauchbinde.
In einer vierjährigen Erprobungsphase wurden die Prototypen bei beiden Bahnverwaltungen und in Zusammenarbeit
mit den Herstellerfirmen unter verschiedenen Betriebsbedingungen untersucht, um gewonnene Erkenntnisse
für die spätere Serienfertigung zu berücksichtigen. Die Erprobungen erfolgten im Prüffeld des
Zentrum für Elektrifizierung und Triebfahrzeuge (ZET) in Dessau, der VES/M Halle sowie im Bw Dresden, BT Dresden-Friedrichstadt.
Die Probezerlegung der 230 001-0 erfolgte Mitte 1990 im Raw Dessau.
Die Lok stellte mit ihrer Widerstandssteuerung eine Besonderheit für das 15 kV 16 2/3 Hz Stromsystem dar.
Diese Lösung spiegelte Mitte der achtziger Jahre nicht den aktuellsten Stand der Technik wieder, war aber unter
den gegebenen Bedingungen die einzig umsetzbare Lösung im damaligen sozialistischen Wirtschaftsgebiet.
1990 fehlten der Südostbahn (SOB) in der Schweiz wegen steigender Transportleistungen Triebfahrzeuge. Daraufhin wurde ein
Mietersuchen veröffentlicht. Etwa 8 Angebote erhielten die SOB aus dem europäischen Ausland. Die Angebote der DR (243)
und der ČSD (BR 372) kamen in die engere Auswahl. Lokführer der SOB machten Probefahrten bei der DR und der ČSD.
Nach Vertragsverhandlungen in Prag über die spätere Miete für den Einsatz und der Herrichtung eines Drehgestellsatzes der
Serie mit einer verstärkter Bremsanlage für die Anforderungen der SOB, sollte die 372 001, der Prototyp der ČSD, am
23. Juli 1990 in planmäßigern Güterzügen eingereiht, über den Grenzübergang Buchs (SG)
in Wädenswill eintreffen. Die Außenhandelsorganisation der ČSFR unterbreitete den SOB in Zusammenhang mit
einer ultimativen 45stündigen Frist neue und höhere Konditionen in einem neuen Vertragsentwurf. Die SOB verzichtete
dankend, da inzwischen die Abklärung über den Einsatz der DR BR 243 positiv verlaufen war. Ein sehr interessanter Test
der Čkoda-Lokomozive wurde so Opfer von zuviel Bürokratie. (Quelle MEB 1991/1 A.Buchmann-Grahl)
Am 20. Februar 1991 erreicht die erste Serienlokomotive das
Bw Dresden-Friedrichstadt. Die Indienststellung bei der Deutschen Reichsbahn erfolgte am
8. März 1991. Die Lieferung und Indienststellung aller 19 Lokomotiven wird am
30. April 1991 abgeschlossen. In Dresden sind bis zum 01.10.2013 alle bei der DB AG
vorhandenen Lokomotiven der BR 180 beheimatet. (siehe "Einsatz 2013")
Der Prototyp 180 001-0 wurde mit dem Eintreffen der Serienmaschinen vorerst nicht mehr eingesetzt und wartete bis
Ende 1993 in Dresden Friedrichstadt auf Angleichung an die Serie, die bei Škoda in Plzeň erfolgte.
Danach ging sie in den regulären Planeinsatz.
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230 002-8 Bw Dresden Friedrichstadt
Foto: Sammlung Streckenlaeufer
20.02.1991
ČSD 372 014-1 mit Messzug
im Bw Bln-Lichtenberg
Foto: Lutz Zschage
07.1991
230 016-8 Bw Dresden Altstadt
Foto: Sammlung Streckenlaeufer
1991
372-001-8 ČSD-Prototyp
blau/gelbe Farbgebung
Foto: Sammlung Streckenlaeufer
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